Feste Fehmarnbelt Querung: Hinterlandanbindung für die Hinterlandanbindung

(19.01.2011) "Wir müssen alle im Kreis Plön über die Hinterlandanbindung sprechen, und zwar nicht erst 2018 sondern jetzt." Mit diesen Worten räumen Kreisvorsitzender Peter Sönnichsen, der wirtschafts-politische Sprecher Klaus Blöcker und Thomas Bieler, Vorsitzender des Arbeitskreises "Ländlicher Raum", diesem Thema hohe Priorität für die Arbeit der CDU im Kreis Plön ein.


Dabei legen die drei CDU-Politiker besonderen Wert auf zwei Punkte:
1.) Tatsachen sehen
Hinterlandanbindung im Sinne des dänisch-deutschen Staatsvertrages bedeutet auf deutscher Seite bezüglich des

Bahnverkehrs die Bahnstrecke Hamburg – Puttgarden,

Straßenverkehrs den Streckenabschnitt der A1 / B 207 zwischen Heiligenhafen und Puttgarden.

Es wäre töricht zu glauben, dass alle Fahrzeuge, insbesondere LKW aus der Boom-Region Kopenhagen / Malmö, sowie nördlich und südlich davon, nur die A 1 nutzen. Viele werden in Oldenburg rechts abbiegen. Es wird zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen über die B 202 in Richtung Kiel und weiter in Richtung Rendsburg und Westküste kommen. Aus heutiger Sicht ist die B 202 für die Aufnahme dieses Verkehrs nicht vorbereitet. Eine Ertüchtigung ist im Bundes-verkehrswegeplan bisher nicht vorgesehen. Thomas Bieler: "Der Arbeitskreis empfiehlt der Fraktion sich dringend für den angemessenen Ausbau der B 202 einzusetzen (Ortsumgehungen, Beschleunigungs- und Verzögerungsstreifen, Linksabbiegespuren)."

Klaus Blöcker ergänzt mit einem Hinweis auf die B 430: "Wer sich die Schleswig-Holstein-Karte anschaut erkennt, dass die B 430 eine Verbindung zur A 7, dem Raum nordwestlich Hamburg und – wenn die Westumgehung von Hamburg realisiert wird – darüber hinaus ist. Niemand wird die A 1 bis südlich Lübeck und dann im großen Bogen in die genannten Räume fahren."

Peter Sönnichsen räumt ein, dass die skizzierten Entwicklungen wohl nicht allen gefallen werden, sie zu ignorieren wäre nach seiner Meinung fahrlässig. "Wenn wir auf die Berücksichtigung der Notwendigkeiten im normalen Bundesverkehrswegeplan setzen, ist die Querung fertig, bevor Planungen für die unumgängliche Ertüchtigung der unseren Kreis querenden Bundesstraßen aufgenommen werden."

2.) Chancen sehen
Es ist nicht damit zu rechnen, dass sich im Zuge der FBQ vermehrt größere Gewerbebetriebe in Kreis Plön ansiedeln werden. Dies wird vielmehr entlang der Entwicklungsachse A 1, also im Bereich der Kreise Ostholstein und Stormarn geschehen. Dennoch werden die Gemeinden entlang der Bundesstraßen im Kreis Plön mit Gewerbeflächenangebot ihre Chance für kleineres und mittleres Gewerbe haben. Die neue Landesentwicklungsplanung eröffnet kleineren Gemeinden und dem gesamten ländlichen Raum völlig neue Perspektiven. Auf Grund der Erfahrungen aus dem Bau der Verbindungen über den Großen Belt und den Öresund werden besonders in der Bauphase regionalen Anbietern erhebliche Chancen eingeräumt. Bereits heute sind Unternehmen auch aus dem Kreis Plön für die FBQ tätig (Voruntersuchungen, Gutachten). Zudem wird es zu einer erheblichen Nachfrage nach Arbeitskräften kommen, weil diese eben nicht nur von den General-unternehmen "mitgebracht" werden. Für die Betriebsphase werden regionale Unternehmen für ständige Unterhaltungs- und Wartungsarbeiten benötigt.

Als Folge der schnellen Verbindung ist darüber hinaus mit einer erhöhten Nachfrage von deutschen Arbeitskräften in Dänemark einerseits und nach Dienstleistungen in Deutschland durch dänische Kunden andererseits zu rechnen.

Zusätzliche Chancen für den Kreis Plön ergeben sich vor allem im Tourismus. Hier empfiehlt der Arbeitskreis vorzeitig auf eine gezielte Werbung für den Kreis Plön in Dänemark und z.B. im geplanten Infocenter in Puttgarden hinzuwirken. Ferner sollten grenzüberschreitende Projekte z.B. für die Entwicklung einer deutsch-dänischen Destination für Urlaubs- und Geschäftstouristen vorangetrieben werden. Hierfür stehen noch EFRE Mittel zur Verfügung. "Im Interreg-Programm bilden wir mit Ostholstein und Lübeck eine Förderregion mit dem dänischen Partner Seeland; das gilt es zu nutzen."

Großes Lob zollen die CDU-Politiker der Wirtschaftsvereinigung Selent, die im Jahre 2010 fünf Veranstaltungen mit Vorträgen und Diskussionen das Thema zu allen Aspekten wie Verkehr, Wirtschaft, Umwelt, Tourismus und Förderungsmöglichkeit beleuchtet hat – jeweils unter großem öffentlichen Interesse kamen alle Seiten zu Wort.

Diese breiten Diskussionen wünschen sich die CDU-Mandatsträger allerorts im Kreis.

Wir werden die Beratungen in unseren Parteigremien forcieren und in die Landes- und Bundespolitik tragen, so Sönnichsen, Blöcker und Bieler.
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